Renovierung der Schule Pitche I
Am 13. September 2014 startete ich – Bubacar Djalo – Vorsitzender des Vereins Sector de Pitche – Alemanha e.V., zu meinem 4-wöchigen Aufenthalt nach Pitche. Im Gepäck hatte ich nicht nur Geschenke und viele gute Wünsche für Freunde und Familie, sondern auch eine großzügige Spende in Höhe von € 5.000,- der IKEA Stiftung, Geld von unseren Unterstützern und Spendern, sowie diverse Beutel mit Süßigkeiten (15 Kg), gespendet von meinen Kolleginnen und Kollegen von IKEA-Food aus Hamburg-Moorfleet.
Ein gefühlter Temperaturunterschied von 30° Grad Celsius, hohe Luftfeuchtigkeit und die immer noch währende Regenzeit waren das erste Willkommen nach einer Reisezeit von knapp 23 Stunden bei der Ankunft in Bissau am Flughafen.
Begutachtung der Schule
Ein paar Autostunden später war dann Ankunft in Pitche bei meiner Familie. Am nächsten Tag ging es zu einer ersten Besichtigungstour zur Schule. Begleitet wurde ich vom Comité Gestao (Verwaltungsausschuss). Dieser Ausschuss setzt sich aus Mitgliedern vom Verein KILÉ *, den Lehrern des Ortes und dem Elternrat zusammen.
Schnell war klar, dass trotz vieler helfender Hände, die Renovierung harte Arbeit werden würde. Die Schule wurde 1962 von den Portugiesen während der Kolonialzeit gebaut und seitdem wurde an dem Schulgebäude nichts mehr gemacht.
Unter dem Dach hatten sich mittlerweile Flughunde und Fledermäuse eingenistet und die vergangenen Regenzeiten hatten ihr übriges getan. Der Dachboden war voller Tierexkremente und die Decke war völlig durchfeuchtet und schimmelig. Es musste erst einmal eine große Säuberungsaktion stattfinden und das Dach umfangreich repariert werden, bevor man mit dem Klassenzimmer anfangen konnte.
Das Dach wurde erneuert und abgedichtet, damit keine „Mietnomaden“ mehr einziehen können. Auch der Schornstein wurde vergittert.
Der Klassenraum wurde ausgeräumt, die Zimmerdecke wurde erneuert, der Fußboden ausgebessert und das komplette Gebäude innen und außen gestrichen. Die Fenster und die Eingangstür wurden erneuert. Die beiden Toilettenhäuschen wurden gestrichen und wieder nutzbar gemacht und der Schulhof gesäubert.
Auch wenn die Witterungsverhältnisse manches Mal eine Unterbrechung der Arbeiten erforderten, so waren doch alle mit Freude, Engagement und guter Laune bei der Arbeit.
Schultafel
Als das Problem der Erneuerung der Schultafel auftrat, war schnell eine Lösung gefunden. Es wurde mit Drahtgeflecht und Zement eine Fläche in der Größe 5,3 x 1,25 Meter auf die Stirnwand des Klassenraumes aufgebracht. Diese Fläche wurde nachdem sie trocken war, spiegelglatt geschmirgelt und dann mit schwarzer abwischbarer Farbe gestrichen. Eine geniale und vor allen Dingen günstige Lösung. Ich denke, Pitche I hat jetzt die größte Tafel des Landes.
Für eine komplette Neumöblierung des Klassenraumes war leider nicht mehr genug Geld übrig. Dieses wird für unseren Verein einer der nächsten Aufträge werden.
In einem Gespräch mit allen Verantwortlichen wurde beschlossen, dass mit den restlichen Mitteln noch Material (Zement, Drahtgeflecht, Wellblechplatten für ein Dach inklusive Nägel) angeschafft wird, um mit einem wetterfesten Pavillion für die Schule zu beginnen.
Die Übergabe der renovierten Schule an den Gemeindevorsteher und die Lehrer war ein großes Ereignis. Viele Kinder, Erwachsene und sogar ein Moderator des lokalen Radiosenders waren dabei.
Das Verteilen der Süßigkeiten war ebenfalls ein großes Ereignis. Viele Kinder waren gekommen. Süßigkeiten sind bei uns in Pitche ein Luxus, der sich nur sehr selten bis gar nicht geleistet werden kann. Obwohl die Sweeties den Großteil meines Freigepäcks einnahmen, war das eine tolle Idee von meinen Kolleginnen und Kollegen.
Starterpakete
Ein Highlight war auch dieses Jahr wieder das Verteilen der Schulstarter-Pakete.
Dank der Gelder unserer Spender, konnten diesmal 1.129 Pakete an die sechs nachstehenden Schulen ausgegeben werden:
Dara, Benten-Misside, Sampaiai, Sintcha-Bassiro, Benfica und Madina-Paiama.
Ein großes Danke / Obrigado / Djarahma an alle Spender und Unterstützer.
Übergabe der sanierten Schule
*KILÉ (bedeutet gegenseitige Hilfe) ist eine nicht staatliche Organisation, die sich aus Bürgern der verschiedenen Gemeinden des Landkreises Pitche zusammensetzt. Ziel ist es, dass die Bewohner im Landkreis Pitche ihre Lebensbedingungen selbständig und nachhaltig verbessern.